Maybritt und Helen von der Schule Hohe Geest sind Vizemeisterinnen in der Ultraleichtklasse

Im Dortmunder DASA-Museum trafen sich zum vierzehnten Mal Deutschlands erfolgreichste Solarbau-Tüftler zwischen 10 und 25 Jahren zum Showdown der Photovoltaik-Flitzer: nur wer zuvor bei einem Regionalwettbewerb auf dem Siegertreppchen gelandet war, erhielt einen Startplatz für das Pokalfinale.  Erstmals dabei waren  die vierzehnjährigen Schülerinnen Maybritt und Helen,  die zuvor in Glücksburg den Schleswig-Holstein-Solarcup in der Ultraleichtklasse A gewonnen hatten. In einem dramatischen Finale auf einem Rund-Parcours konnten sie sich noch auf den zweiten Platz vorschieben.

Bei den Vorläufen auf der künstlich beleuchteten 4 x 10 Meter-Strecke kamen sie mit dem selbstgebauten kleinen Solarfahrzeug  „Dragon  Fly“ zunächst souverän weiter, verpassten im Halbfinale aber eine Platzierung unter den ersten Drei. Ihre Präsentation des Fahrzeugsund ihres Posters vor der Jury war jedoch sehr überzeugend und brachte weitere Punkte ein: detailliert wussten sie zu begründen, wie sie Solarzellen und Getriebe kombiniert und weitere Optionen getestet und optimiert hatten. Allein in Schleswig-Holstein konnte der vom Zentrum für nachhaltige Entwicklung, artefact, organisierte Solarcup bereits viele hundert Kinder und Jugendliche für Technik und Naturwissenschaften, die sogenannten MINT-Fächer, begeistern. Mit ihrer Präsentation konnten Maybritt und Helen in der Gesamtwertung leicht aufholen, sodass nun alles auf die neu eingeführte Kategorie, das Fahren auf  der „Kasseler Acht“ ankam: ähnlich wie auf einer Carrera-Bahn müssen die kleinen Lichtflitzer dabei unter freiem Himmel mit einem Führungsdorn in der Spur gehalten werden,  um  mit der längsten Fahrstrecke zu punkten. Mehrfach flog die „Dragon Fly” aus der Kurve,  musste nach einem Crash notdürftig repariert werden, überholte dann doch noch mehrere Kontrahenten und setzte sich insgesamt knapp zwischen den “Roadrunner” vom Johannes Althusius-Gymnasium und das Team „Immortalis 3“ vom Jakob Fugger Gymnasium Augsburg.

Auch in den anderen Alters- und Startklassen gab es spannende Rennen und regelrechte Photovoltaik-Kunstwerke zu bestaunen:  das Team Virtus Solaris aus Hankensbüttel siegte in der Kreativklasse mit einem Fahrzeug, das eine CO2 freie und begrünte Wolfsburger Innenstadt mit zahllosen Details bewegte. Der Leberblümchen-Drache der Ravensberger Erfinderwerkstatt hielt den Sonderpreis Plakatdesign. Die ehrenamtlich aktiven Organisatoren des Vereins Solarmobil Deutschland freuten sich, nach den Corona-Jahren auch über wieder deutlich steigende Teilnehmerzahlen und die Steilvorlage fürs nächste Jahr.  „Wir hoffen, mit diesem Rückenwind erneut Sponsoren und andere Unterstützer für den Schleswig-Holstein Solarcup 2024, aber auch die nächsten Deutschen Meisterschaften gewinnen zu können“,  so Werner Kiwitt von artefact. „Denn für eine echte Energiewende brauchen wir bundesweit noch viel mehr engagierte und fähige Elektrikerinnen, Ingenieure und andere Fachleute.“ Weitere Details, Fotos und Filme zum Ausgang der 13. Deutschen Meisterschaften in Dortmund gibt es in Kürze hier.

Maybritt (links) und Helen (rechts) aus Hohenwestedt bei der Posterpräsentation und bei der Pokalübergabe

Teams auf dem Sieger*innen-Treppchen beim SolarMobil-Bundesfinale in Dortmund