Im Cabrio zum Nordkapp: der E-Rod mit Erik Schilb aus der Schweiz

La Ola-Welle für jedes Fahrzeug: next stop Fähre Friedrichshavn

18 elektrische Fahrzeugtypen machen sich bei artefact startklar

Die internationale eNordkapp-Challenge startete zum zweiwöchigen Härtetest

Ideale Startbedingungen gleich zu Beginn: Wer dachte, Norddeutschland kann nur Schmuddelwetter, wurde bei der Ankunft im Basislager gleich positiv überrascht. Im Zentrum für nachhaltige Entwicklung, artefact in Glücksburg, herrschten am zweiten Weihnachtstag Minustemperaturen, die Solaranlagen des Gästehauses lugten aus Eis und Schnee. Da hatten die meisten Team mit ihren Elektro-Fahrzeugen bereits einige Kilometer auf dem Tacho, denn in der Schweiz hatte die  eNordkapp-Challenge vor zwei Jahren ihren Ursprung. Nun nehmen 18 verschiedene Fahrzeuge mit 37 Fahrern aus drei Ländern teil, gut die Hälfte aus der Schweiz, dazu aus Luxemburg und Deutschland. Längst sind alle namhaften PKW-Hersteller in die Entwicklung elektrischer Serienfahrzeuge eingestiegen und sind mit ihren neuesten Modelle dabei um zu zeigen, dass Batterien und Technik auch bei Minus 30 Grad zuverlässig sind. Von Audi  etron über Cytroen e-Space, Hyundai Kona bis Nissan Leaf, Porsche Taycan und Tesla reicht das diesjährige Teilnehmerfeld.

Organisator und E-mobilitäts-Profi Peer Haupt kam diesmal in einem elektrischen Ford Mustang aus der Schweiz, während Janine und Manuel Müller mit ihrem Mercedes EQC aus Villingen-Schwetzingen ihre erste Nordkapp-Tour gespannt als “reines Abenteuer” angehen. So sieht das auch Erik Schilb aus Reichenburg in der Schweiz, dessen Cabrio- -Sonderanfertigung E-Rod sich von den Serienfahrzeugen deutlich abhebt. Als Werbung für die Alltagstauglichkeit von E-Fahrzeugen sieht das Team “E-Hörnchen” im Renault Zoe die ambitionierte Nordtour ebenso wie die Porsche-Teams “Heiß auf Eis”  und “Elk-Rider.

Vom Start in Glücksburg geht es zunächst zur Fähre in Frederikshavn, um nach Oslo überzusetzen. Entlang der Westküste Norwegens geht es in mehreren Tagesetappen weiter nach Norden, das neue Jahr soll am Nordkapp gefeiert werden. Durch Norwegen und Schweden führt dann die weitere Route der Nordkapp-Challenge, die erstmals vor zwei Jahren durchgeführt wurde und trotz der wenigen Sonnenstunden tolle Sonnenauf- und untergänge und Begegnungen der anderen Art bescherte.

Da die eNordkapp-Challenge aber kein Rennen, sondern ein Fahrzeug- und Reichweitentest ist, kamen bislang sowohl Fahrer als auch Elche stets mit dem Schrecken davon. Bei Pannen und heiklen Schneeverwehungen wird ohnehin gegenseitige Unterstützung groß geschrieben, Schneeschaufeln und Abschleppseile sind mit an Bord. Ein anderes Risiko bietet die Corona-Pandemie, denn durch volatile Infektionszahlen und Auflagen in den vier besuchten Ländern ist trotz durchweg geimpften und regelmäßig getesteten Teilnehmerfeldes nicht ausgeschlossen, dass Fährverbindungen beeinträchtigt und Einreise-Quarantänen verhängt werden. Doch auch vom Sofa aus lässt sich die E-Mobil-Tour begleiten: Über die Tourenseite www.eNordkapp-Challenge.org und GPS sind Streckenverlauf und genaue Standorte der einzelnen Fahrzeuge nachverfolgbar.

Werner Kiwitt von artefact ist derweil optimistisch, dass im neuen Jahr endlich auch wieder eine elektromobile “Tour de Flens” stattfinden kann: “Dann wollen wir wieder Alle einladen, auch ohne eigenes E-Fahrzeug als Bei- und Mitfahrer erste Erfahrungen mit Elektromobilität zu machen. Wir hoffen, im kommenden Mai die dann achte Förde-Rundfahrt in Sonderborg starten zu können.”