Liebe Mitstreiter/innen und Unterstützer/innen,
Freundinnen und Freunde von artefact,
Wird jetzt alles besser?
Wahrscheinlich ist es nicht (und der erschreckende Neujahrseinstieg in den USA zeigt: schlimmer geht immer), aber Anlass zur Hoffnung besteht gleichwohl auch:
Nein, ich meine nicht den neuen Impfstoff oder die Aktienentwicklung an der Börse, auch nicht die Lebensbedingungen in bosnischen und griechischen Flüchtlingslagern.
Corona wird uns noch eine ganze Weile quälen und dann allzu schnell vergessen und verdrängt werden. Das jährlich anwachsende Flüchtlingselend droht zur zynischen Routine zu werden.
Hoffnung macht hingegen, dass eine positive Dynamik zu einer weltweiten Energiewende entsteht, die angesichts der schon begonnenen Erderhitzung den drohenden kompletten Kontrollverlust noch verhindern kann: „nur“ wenige Meter Meeresspiegelanstieg in hundert Jahren und „nur“ wenige Millionen Klimaflüchtlinge, die sich alljährlich auf den Weg machen müssen.
Bei einer weltweiten Temperaturerhöhung zwischen 1,5 und 2 Grad Celsius erwarten dies selbst große Optimisten unter den Wissenschaftlern als „best case scenario“.
Doch harte Fakten und fridays-for future haben dazu geführt, dass endlich ambitioniertere Ziele von Europa, China, Indien und sogar den USA formuliert werden.
Auch unser Zentrum konnte – trotz Corona – einen winzigen Beitrag zu diesen Trends beisteuern.
Die Auflagen und Folgen der Covid19-Pandemie trafen und treffen uns dennoch in unserer Substanz: Im Februar des Vorjahres führten wir mit landesweit Aktiven von Fridays-for-future ein motivierendes Wochenendseminar mit Energiewende-Szenarien, Solarworkshop und Rollenspielen durch. Das für Ende März geplante Folgeseminar fiel dann Corona zum Opfer.
Die parallel vorbereitete Saisoneröffnung des Powerparks musste verschoben werden. Sämtliche Buchungen für die Ostersaison wurden ebenso storniert wie mehrere Klassenfahrten, Buchungen des Deutsch-Französischen Jugendwerks, amerikanischer Studentengruppen, des Diakonischen Werks, für FÖJ- und FSJ-Gruppen für das erste und dann auch zweite Halbjahr 2021. Einige Teilzeit-Mitarbeitende mussten schweren Herzens entlassen, andere Kolleg*innen für mehrere Monate in Kurzarbeit geschickt werden. Nur aufgrund dieser Einsparungen war es möglich, Überbrückungshilfen aus Landes- und Bundesmitteln zu beantragen und bewilligt zu bekommen.
Jugend- und Erwachsenenbildung 2020
Das zweite Vorschuljahr des Projektes „Klima-KIG“ mit zwei Kindergärten in Schafflund konnte noch gerade rechtzeitig vor dem ersten lockdown von der Kollegin Henrike Marks und mit Unterstützung der FÖJ-Freiwilligen durchgeführt werden. Die neuen Module zu Müllvermeidung und Plastik können nach dieser Probephase ebenso wie die zuvor entwickelten zu erneuerbaren Energien die Grundlage für die angestrebte Ausweitung des Projektes bilden.
Sechs Schüler- und Lehrerfortbildungen wurden noch im Frühjahr zwischen Flensburg und Lübeck aufgesucht, um artefact und den Solarcup vorzustellen. Dank frühzeitiger Zusagen von Unterstützern und Sponsoren waren bereits 5000 Flyer für den Schleswig-Holstein Solarcup am 21.Juni gedruckt und in die Schulen verschickt worden, als der lockdown kam. Angesichts geschlossener Schulen und entsprechend geringer Anmeldezahlen war schnell klar, dass der Termin nicht zu halten war. Mit erneuten Presseankündigungen, Anmeldefristen und angepassten Teilnahmebedingungen gelang es jedoch, nach den Sommerferien den 12. Solarcup am 20. September unter der Schirmherrschaft von Bildungsministerin Karin Prien durchzuführen. Bei bestem Solarwetter konnten die Wettläufe in den Startklassen Ultraleicht und Solarboote durchgeführt und die Pokale von stolzen Siegern erobert werden.
Etwa ein Dutzend Projekttage und Power-Rallyes waren immerhin schon gebucht; Drei Schulklassen, meist mit wenigen Schülern, kamen letztendlich.
Auch die sonst so beliebten Ferienpass-Aktionen etwa zu Lehmbau und Stockbrot-Backen durften in den Sommermonaten nur mit halbierter Teilnehmerzahl durchgeführt werden.
Ebenfalls verkleinert, aber mit verdoppelter Motivation konnte im August ein internationales Workcamp mit dem Service Civil International durchgeführt werden. Zehn Freiwillige zwischen 18 und 60 Jahren kamen mit eigenen Zelten aus sechs Ländern, um zwei Wochen lang handfest mitzuarbeiten an Bienenschlupfwänden, beim Jäten im Gelände und beim Umbau einer Solaranlage.
Im Oktober konnten zwei Workshops nachgeholt werden: Ein Treffen vor Jahrzehnten bereits aktiver SCI-Freiwilliger, die wie auch ich selber für ihren weiteren Lebensweg geprägt wurden durch die internationale Zusammenarbeit mit der in diesem Jahr 100 Jahre alt gewordenen Freiwilligenorganisation: Das weltweit erste Workcamp des Service Civil International fand 1920 bei Verdun statt. Ein highlight war ein open air Treffen mit dem 91-jährigen SCI-Veteranen und Zeitzeugen Bertram Schröter bei einer Stadtführung in Flensburg.
Ein weiterer Workshop zu Energiewende und eigenen Handlungsmöglichkeiten der Fridays-Generation konnte mit dem Stadtjugendring Ratzeburg durchgeführt werden, bevor der zweite Lockdown zuschlug.
Die grenzübergreifende elektromobile „Tour de Flens“ war zunächst für Mai und dann mehrfach für spätere Termine in Vorbereitung. Die verschiedenen Ein- und Ausreisebedingungen und Auflagen in Deutschland und Dänemark ließen letztendlich aber in diesem Jahr keine Tour zu. So ging es auch etlichen anderen Veranstaltungen, bei denen wir auch in diesem Jahr gern Flagge gezeigt oder die wir gern selber durchgeführt hätten.
solivol: das Nord-Süd und Süd-Nord -Programm
Welch eine emotionale Achterbahn: zwanzig im Winter über zwei Wochen bei uns vorbereitete deutsche Freiwillige waren erst wenige Wochen in ihren Einsatzstellen in Ostafrika, als die Rückrufaktion des Auswärtigen Amtes sie schon wieder zur Rückreise zwang: Einige waren noch auf dem Flughafen in Kigali oder Frankfurt, als unsere Kollegen Frank Lüschow und Jutta Petersen-Böhm sie mit der schlechten Botschaft überfallen mussten. Über viele Wochen zog sich in einzelnen Fällen die Rückreise hin, da Quarantäneauflagen erteilt, aber Flüge gestrichen waren. Alle „alten“ und „neuen“ Freiwilligen konnten letztendlich aus ihren Einsatzländern zwischen Namibia und Rumänien gesund zurückgeholt werden. Teilweise blieben sie uns im Inland noch über viele Monate als Freiwillige verbunden, reparierten das Bieneninfohaus im Naturerlebnisraum oder schweißten eine neue Wassertretpumpe für den Powerpark.
Umgekehrt war sechzehn afrikanischen Freiwilligen, die von artefact bei ihrem Einsatz in Norddeutschland betreut werden, im Sommer 2020 durch Corona-Auflagen die Heimreise nach Ostafrika verwehrt. Während Einige ihren Einsatz um ein halbes Jahr verlängern konnten, mussten andere Einsatzstellen selber schließen und wir kurzfristig nach Unterkunfts- und Einsatzmöglichkeiten suchen. So bekam unser „eigener“ Freiwilliger, Emmanuel aus Uganda, zeitweise unerwartete Unterstützung durch Saloum aus Tansania und Ben aus Ruanda. Inzwischen konnten die meisten Freiwilligen zurück in ihre Heimatländer oder aber eine Ausbildung beginnen.
Trotzdem stellten die Maßnahmenabbrüche die Freiwilligen und uns vor große Herausforderungen. Geplante Seminarwochen für Sommerausreisen und Herbstrückkehrer und viele Betreuungsmonate fielen weg; trotz flexibilisierter Förderkriterien eine jähe Herausforderung für Freiwillige, Mitarbeiter und Finanzen!
Klimabildung in Jiangsu
Unser langjährige Vernetzung und Expertise in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit führt immer wieder zu auch ungewöhnlichen Kooperationen. Ein viertägiger Workshop zur individuellen Vorbereitung auf einen dreijährigen Einsatz für ländliche Entwicklung in Ghana wurde im Juni für den Evangelischen Entwicklungsdienst durchgeführt. Neben technischen Bereichen wie Photovoltaik und Biogas ging es dabei auch um betriebswirtschaftliche Ansätze für Existenzgründer, um Bürgerbeteiligung und stakeholder im ländlichen Westafrika.
Aus einer mehrere Jahre zurückliegenden Chinareise mit dem Wirtschaftsminister und einem Workshop für eine GIZ-Delegation unter Leitung einer ehemaligen Flensburger Universitätsabsolventin entstand die Mitwirkung an einem längerfristigen Bildungsprojekt für die chinesische Provinz Jiangsu: Das artefact-Team zur Curriculumentwicklung für Klimabildung im formalen und non-formalen Bereich arbeitete ein halbes Jahr lang unter Einbeziehung von Fachleuten etwa des IQSH zur Lehrerfortbildung im naturwissenschaftlichen Bereich und einer chinesischen Firma zur Entwicklung einer App für Schüler in Jiangsu. Geplante Lehrer-Workshops zur Vorstellung des Kompendiums sind derzeit coronabedingt auf Eis gelegt.
Der „Powerpark“
Nach zweimonatiger Verzögerung durfte er am Pfingstwochenende geöffnet werden. JedeR Besucher*in war „erkennungsdienstlich“ zu erfassen, auf AHA-Regeln und das Angebot von Einweghandschuhen hinzuweisen: doppelter Aufwand, halbierter Spaßfaktor. Angesichts der unschönen Ausgangslage waren die Besucherzahlen und Rückmeldungen etwa 10 Wochen lang besser als befürchtet. Als Attraktion vor allem für die jüngeren Besucher mussten wir jedoch in diesem Jahr auf Sattelschweine verzichten, da Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis gestanden hätten, zumal im Frühjahr die Versorgung durch unsere Freiwilligen corona-bedingt nicht gewährleistet war.
Neben schon erwähnten Arbeiten und Reparaturen im Energieerlebnispark gelang im vergangenen Jahr endlich mithilfe zweier Fremdfirmen und Kraneinsatz die Neu-Installation eines Technik-Denkmals: Der Kopf der vor mehreren Jahren demontierten 30 KW- Windkraftanlage „Kano“ mit der letzten Generation von Holz-Rotorblättern konnte auf einem Betonfuß aufgebaut werden.
Das artefact Gästehaus zwischen Vermietung und Baustelle
Für das Gästehaus waren schon im Vorjahr größere Baumaßnahmen begonnen bzw. vorbereitet worden. In mehreren Gewölbefassaden war Hausschwamm festgestellt worden, so dass diese Schritt für Schritt und mit aufwändigen Materialuntersuchungen demontiert und holzfrei neu aufgebaut werden mussten. Ein letztes Gewölbe und der Hintereingangsbereich mussten noch saniert werden, um diese Maßnahme inklusive des Einbaus neuer Wandheizungen abzuschließen. Parallel begann das umfangreiche Dachattraktivierungsprojekt, für das von der Bingo Projektförderung und der Aktivregion Zuschüsse eingeworben werden konnten, bevor irgendjemand an Corona dachte. Die nun erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen erschwerten Angebotserstellungen, Auftragsvergaben, Baustellen – und Mitarbeiterplanungen ganz erheblich, zumal Belegungszeiten im Gästehaus freigehalten werden sollten, um Gäste und Seminare nicht zu beeinträchtigen. Mit Unterstützung und weitestgehender Flexibilität vor Allem der beteiligten Firmen Davidsen und Holzverbindung gelang es, die aufwändigen Dacharbeiten zur Vorbereitung der geplanten Begrünung erfolgreich durchzuführen, obwohl auch dabei immer wieder böse Überraschungen lauerten: undichte Dachfenster mussten zusätzlich ersetzt werden. Vor Allem aber wurden beim Hochnehmen der alten Dachbahnen in und unter voneinander völlig getrennten Dachbereichen langjährige Feuchtigkeitsschäden und Befall verschiedener Hausschwämme diagnostiziert und durch ein Fachlabor bestätigt. Zur notwendigen Schwammsanierung bestand keine Alternative, da er unbehandelt und im Verborgenen weiter wuchern kann und auch die Statik ganzer Gebäude gefährdet. Wir müssen froh sein, ihn jetzt und nicht erst in fünf Jahren entdeckt zu haben!
Auch im Jahr 2020 waren wir froh, dass in den wenigen Monaten, in denen niedrige Inzidenzraten vor Allem in Schleswig-Holstein Urlaub im Inland möglich machten, viele alte und neue Gäste den Weg zu uns fanden, sowohl über unseren bewährten Partner für ökologischen Familienurlaub, renatour, als auch über andere Werbekanäle. Unsere allwöchentlich angebotenen Gästeführungen zu ökologischem Bauen erfreuten sich großer Beliebtheit.
Der erneute lockdown im Spätherbst ließ keine Langeweile aufkommen, da die notwendig gewordene Schwammsanierung nun konsequent mit der Firma Holzverbindung realisiert werden musste: Abriss und Neuaufbau des kleinen Seminarraums „Klönstube“ und einem angrenzenden Apartment, von drei tragenden Leimbindern und einer Wand im zentralen Seminarraum waren notwendig, um auch im Umfeld von Schwammspuren Baumaterialien, vor Allem Holz konsequent zu ersetzen. Reine Lehmwände konnten erhalten, neu gemauerte Wände mit atmungsaktivem Lehmputz versehen werden.
Gleichzeitig wurde die alte Dachhaut aus Kemperol komplett mit Resitrix überklebt und die aus Ziegeln gemauerten Dachkanten der Gewölbe aufwändig mit Zinkblechen eingefasst, um dem erneuten Eindringen von Feuchtigkeit in das Mauerwerk vorzubeugen. In diesem Frühjahr soll auf dem ungewöhnlichen wellenförmigen Gewölbedach der erste Teil der Begrünung durchgeführt werden, um die Dachhaut dauerhaft vor ultravioletten Strahlen zu schützen, Temperaturschwankungen zu reduzieren und eine dauerhafte Bienenweide anzulegen.
Mitarbeiter und Freiwilligen-Unterstützung
Die Corona -Pandemie traf auch unser Team zu Jahresbeginn 2020 ganz beträchtlich. Im März mussten wir schweren Herzens mehrere befristete Stellen und Mini-Jobs auslaufen lassen oder kündigen – herzlichen Dank an Henrike, Timm und Gustav -, für mehrere andere Mitarbeiter Kurzarbeitergeld beantragen. Unsere Freiwilligen im FÖJ bekamen mehrere Wochen zusätzlichen Corona-Urlaub, während das verbliebene Kern-Team Betrieb und Gelände soweit wie möglich über Wasser hielten. Erst im Frühsommer normalisierte sich der Betrieb wieder weitgehend, soweit AHA und fehlende Schulklassen dies zuließen. Von Ende Juli auf Anfang August klappte dann der Stabwechsel der „alten“ Freiwilligen Franziska, Bendix und Paul an Josefine, Finn und Lennard, die uns zum Teil bis dato nur von Telefonaten kannten, da vor Ort-Besuche im Frühjahr nicht möglich und die Zoom-Konferenz noch nicht bei uns angekommen war.
Doch das ändert sich nun: Seit September ist Katharina Uhlig mit im Team, die für Bildung und Digitalisierung zuständig ist, zusammen mit Niklas Neumeyer, der im Januar zu uns stößt. Beide haben neben anderen beruflichen Vorerfahrungen den Studiengang Transformationsdesign als Hintergrund, der an der Europa- Universität Flensburg gelehrt wird.
Mini-Jobber Jochen Schmitz unterstützt uns seit dem letzten Jahr beim Monitoring von PV-Anlagen, Monitoren und anderen Installationen.
Allen alten und neuen, haupt-, teilzeit- und ehrenamtlichen Mitarbeitern ein großes Dankeschön für das Durchhaltevermögen und die in diesen Zeiten doppelt wichtige Motivation!
Finanzen
Bis auf den Solarcup, mehrere Wochendworkshops und Tagesprojekte etwa mit dem Diakonichen Werk fielen sämtliche Bildungsveranstaltungen, vor Allem die längerfristigen Buchungswochen von Schulklassen und Jugendgruppen sowie universitäre Workshops aus, in der Mehrzahl ohne Stornierungskosten.
Die Gästehauseinnahmen in den Sommermonaten und der erste Corona-Rettungsschirm hätten allein nicht zur Aufrechterhaltung des Betriebes gereicht, sodass uns erst ein Unterstützungsprogramm des Landes für zertifizierte gemeinnützige Umweltbildungseinrichtungen half, die Ausfälle zu kompensieren.
Erfreulicherweise gelang es, für die unerwarteten Zusatzkosten zur Gebäudesanierung eine Aufstockung der Fördermittel zu erreichen, doch der bei artefact verbleibende Eigenanteil wuchs damit nochmalig ganz erheblich an – in einem Jahr mit monatelangem de facto-Betriebsverbot durch die Covid19-Pandemie ein potenziertes Problem, da auch wohlgesonnene Banken und Kreditgeber dann kaum noch Spielräume haben.
Die Rettungsschirme verschiedener Landes- und Bundesstellen waren in dieser Situation eine existenzsichernde und unverzichtbare Hilfe, mit denen ein Großteil entgangener Einnahmen im Jugendbildungs- und – Gästehausbereich kompensiert werden konnte, noch dazu mit einer häufig sehr zügigen Bearbeitungszeit und Flexibilität, die Behörden sonst eher selten nachgesagt wird. Wir sagen „Danke“!
Unsere über Jahrzehnte entwickelte Reputation als Pionier nachhaltiger Bildungsarbeit und die erneute Zertifizierung „norddeutsch und nachhaltig“ durch drei Landesministerien war für diese Unterstützung mitentscheidend. Eine weitere Voraussetzung für die nachzuweisende langfristige Wirtschaftlichkeit des Betriebes waren jedoch die ausgeglichenen Jahresabschlüsse vergangener Jahre und die stabilen Einnahmen aus dem Gästehausbetrieb, mit denen wir seit Jahren den Bildungsbereich mit Jugendarbeit und Energieerlebnispark quersubventionieren.
Erfolgreicher Beginn der Spendenkampagne
„30 Jahre Zentrum für nachhaltige Entwicklung“
30 Jahre nach der Grundsteinlegung für das Zentrum sind fast alle Altlasten und Kredite aus der früheren Investitionsphase zurückgezahlt, der Zahn der Zeit macht sich aber inzwischen deutlich bemerkbar – nicht nur bei den beschriebenen Attraktivierungen und Sanierungen am Hauptgebäude. Auch der vor 20 Jahren als Beitrag zur Weltausstellung eröffnete „Powerpark“ bedarf der Runderneuerung und frischer Impulse. Symbolisch steht dafür das noch zu gestaltende Klimahaus, das den Klimawandel über eine 40 Meter lange Wand abbilden soll und interessierten Sponsoren in einer Fördererleiste Platz bietet. Digitale Medien sollen verstärkt Einzug halten.
2020: artefact ist 100 % erneuerbar – 2050: Europa 100 % erneuerbar !
Wir machen uns und Sie fit für die nächsten 30 Jahre:
– mit dem Erfahrungsschatz von „30 years for future“
– mit dem Schwung und Austausch mit der Fridays-for-future-generation
– mit dem Klimapark Glücksburg (statt Powerpark)
– mit Unterstützung unserer Freund*innen und Förderer*innen
Seit Januar 2020 bis zum 08.01.2021 sind bereits
€ 50.491,51 auf unserem Spendenkonto eingegangen!
Allen Unterstützern ganz herzlichen Dank !
Corona wird uns also nicht in die Knie zwingen.
Den Hausschwamm haben wir bezwungen.
Die Klimakrise wird uns aber noch länger herausfordern.
Ein anderes konkretes Problem beschäftigt uns aber derzeit:
Nicht nur Corona, sondern Bebauungspläne für das Nachbargrundstück gefährden den wirtschaftlichen und gemeinnützigen Betrieb des Zentrums.
Der Flächennutzungsplan von 1993 für die artefact-Flächen sieht ein „Schulungszentrum mit Unterbringung von Schulungsteilnehmern“ vor. Seit 1996 vermietet der damalige artefact e.V. nachrangig auch an Urlauber und private Nutzer, um die laufenden Kosten zu erwirtschaften.
Um die Nachbarflächen profitabler als allgemeines Wohngebiet vermarkten zu können, will der Flächenbesitzer uns nun zur Einstellung jeglicher sonstiger Vermietung zwingen.
Unser Antrag auf Erweiterung des Flächennutzungsplans um nachhaltigen Tourismus, Vermietung an Dritte und durchschnittlich eine Familienfeier/Monat im Rahmen aller gesetzlichen Auflagen und unter dem Dach des gemeinnützigen Satzungszwecks steht auf der Tagesordnung der kommunalen Gremien der Stadt Glücksburg. Wir appellieren an die Entscheidungsträger, uns nicht die wirtschaftliche Grundlage zum Betrieb des Zentrums zu entziehen, sondern mit einer F-Plan-Anpassung unseren Fortbestand bei gleichbleibender Nutzung zu sichern !
Dazu finden Sie im Anhang zwei aktuelle Artikel .
Der Ausblick in´s neue Jahr 2021
Für das neue Jahr haben wir uns Einiges vorgenommen:
Der Klimapark Glücksburg soll im Frühjahr öffnen, sobald Corona es zulässt:
– wir überarbeiten das Konzept, die Infotafeln , Ausschilderung, Bewerbung
Die „sun oyster“ soll im Klimapark getestet werden: eine zweiachsig nachgeführte photovoltaisch-thermische Pilotanlage von 6 m Durchmesser wollen wir im Klimapark installieren.
Die neue Dachbegrünung auf dem artefact Gästehaus und weiteren Dächern im Gelände ist unser Beitrag zur grenzübergreifenden Gartenschau „Blumen bauen Brücken“ mit Infoveranstaltungen und Führungen
Das Projekt Klima im Kindergarten soll im dritten Jahr seine Pilotphase mit weiteren Bausteinen (Schwerpunkt´21: Biogas) abschließen – und dann vielleicht in Serie gehen?
Unsere Kooperation mit Fridays-for-future Schleswig-Holstein wollen wir 2021 fortsetzen:
Ein Workshop, ein Barcamp und vielleicht noch mehr ist möglich
Der Schleswig-Holstein Solarcup soll auch im 13. Jahr stattfinden. Die Hauptsponsoren sind bereits an Bord! Termin: noch offen…
Die Tour de Flens soll zum neuntenmal grenzübergreifend für Emobilität und Energiewende werben.
Changing the Game, das Energiestrategiespiel zur Europäischen Energiewende, soll aktualisiert und für Multiplikatorenschulungen weiterentwickelt werden.
Viele Themen, Ideen, Referenten von Energiewendeberatung für Hausbesitzer bis zur „Humusrevolution“ mit Ute Scheub.
Termine später!
Mut zur Zukunftsgestaltung – Packen wir´s an!
Unterstützen Sie uns mit einem Spenden-Baustein für die nächsten 30 Jahre !
Mit / ab € 100,- sind Sie dabei!
Wir planen die Herstellung und „Veräußerung“ von Bausteinen ab € 250,- aus original Glücksburger Lehm. Auch größere Bausteine können selbstverständlich erworben werden!
Unternehmen und Privatpersonen können sich ab € 1000,- bei Interesse in einer Unterstützerwand werbewirksam „verewigen“.
Spenden an die gemeinnützige GmbH für globales Lernen und lokales Handeln sind
natürlich steuerlich absetzbar. Gern stellen wir eine entsprechende Bescheinigung aus!
Bankverbindung: Nord-Ostsee-Sparkasse IBAN: DE27 21750000 0022 076256 BIC: NOLADE21NOS
Wenn Bauprojekte (Fassadensanierung und Dachattraktivierung ) und Klimaparkerneuerung abgeschlossen sind, laden wir Sie gern zum nächsten anstehenden Jubiläum ein!
Auch im Kleinen können Sie uns unterstützen:
– beim Einkauf im Internet bei ausgewählten Firmen vorher! auf der Seite von Gooding
https://www.gooding.de/shops?select=artefact-zentrum-fuer-nachhaltige-entwicklung-55140&ext=1 als Begünstigten einer Provisionszahlung durch die Firma auszuwählen.
Außerdem freuen wir uns über
– Buchungen im Gästehaus,
– eingekaufte Preise für Firmen-Tombolas, z.B. Gutscheine für Kurzurlaube oder
– das Sponsoring ausgewählter Veranstaltungen und Projekte durch Ihr Unternehmen
Allen bereits engagierten Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen danke ich hier ganz herzlich – nicht zuletzt im Namen der Generationen nach uns!
Ich wünsche Ihnen nachträglich zu Weihnachten ein inhaltsreiches Klimapaket und
ganz viel Erfolg bei Ihren Vorsätzen für´s neue Jahr!