Was verbindet  Kiel und Kilimandjaro?
Längst ist das weit mehr als die erste Silbe, seitdem die Landeshauptstadt Kiel vor einigen Jahren beschlossen hat, eine offizielle Städtepartnerschaft mit dem Landkreis Moshi am Fuße des Kilimandjaro zu vereinbaren.  Bereits vorher bestanden diverse Kontakte von Vereinen und Kirchengemeinden, zum Teil noch begründet in familiären Kontakten aus der Kolonial- und Missionarszeit nach Tanganjika.  Doch seit einigen Jahren machen sich Aktive in Vereinen und Verwaltung auf den manchmal mühsamen Weg von einer früheren Patenschaft zu einer Partnerschaft, in der alle Beteiligten voneinander lernen. So war es kein Zufall , dass die Teilnehmer des Schulaustauschs zwischen der Kieler Toni Jensen Schule und der Schule ein Vunjo gemeinsam den Weg nach Glücksburg in´s Zentrum für nachhaltige Entwicklung, artefact, fanden: dort stießen sie abseits des derzeitigen vorweihnachtlichen Konsumrauschs auf Kulturtechniken und Anregungen, die für die Verbesserung und Entwicklung eigener Resourcen und Fähigkeiten relevant sein können. Nordafrikanisches Know how für standortgerechtes Bauen mit Lehm, Wasserversorgung einer Shamba mit Fußpumpen oder Solarenergie stießen auf ebenso großes Interesse der ostafrikanischen wie der nordeuropäischen Delegationsteilnehmer. Für die konkrete Verbesserung der Selbstversorgung der nahe der kenianischen Grenze gelegenen Internatsschule wurden verbesserter Landwirtschaftsunterricht und Nutzung der Solarenergie in Betracht gezogen – beides Themen,  zu denen das artefact-Team mit langjähriger Berufserfahrung einiges beitragen könnte. Das Zentrum betreut zudem alljährlich etwa vierzig deutsche und ostafrikanische Freiwillige während eines einjährigen Austauschjahres, zuweilen in Einrichtungen und Gemeinden, die selber an einem intensiveren Austausch interessiert sind. So ist es wahrscheinlich, dass diesem ersten Besuch in Glücksburg weitere folgen werden, bei denen die zahlreichen Ki suahili-Einträge im Gästebuch wiederentdeckt werden.